Gemüse anbauen ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Gemüse zählt, wie Obst auch, zu den Nutzpflanzen. Es ist ein Genuss, frisches Obst und Gemüse aus eigenem Anbau zu ernten.
Einige Gemüsearten sehen außerdem dekorativ aus und finden zwischen Blumen oder auch in floristischer Verarbeitung als Zierpflanzen Verwendung. Als nutzbringender Sichtschutz eignet sich zum Beispiel Klettergemüse, wie Feuer- oder Stangenbohnen. Zur Kostenersparnis gegenüber dem Kaufen im Supermarkt kommt die Freude des Erfolges beim Gemüse anbauen – von der Aussaat bis zur Ernte – für jeden Hobbygärtner.
Gemüse anbauen – Voraussetzungen
Mit der Aussaat beginnt die Kultur im Gemüsegarten, im Hochbeet oder auf dem Balkon. Wachstum von gutem Gemüse kann nur unter günstigen Bedingungen erfolgen. Normalerweise werden dafür offenes Gelände, Licht und wärmende Sonnenstrahlen benötigt.
Im Schatten von Bäumen, Gebäuden oder in verborgenen Ecken gelingt es ebenso wenig wie an Wind ausgesetzten Standorten. Ein geeigneter Windschutz aus Weidengeflecht, Lattenzaun oder Nylon ist für ein „zugiges“ Areal wichtig. Beachten Sie dies, wenn Sie ein Gemüsebeet anlegen.
Der entscheidende Faktor, um erfolgreich Gemüse anbauen zu können, ist der Boden. Er sollte nährstoffreich und leicht sauer – mit einem pH-Wert um 6,5 – sein.
Planung und Vorbereitung
Je nach vorhandenem Platz kann ein Gemüsegarten unterschiedliche Formen haben. In kleinen Gärten oder im Hausgarten wird das Gemüse anbauen meist „traditionell“ praktiziert.
Herkömmlich in Reihen oder in Blöcken mit gleichem Pflanzabstand, wird das Saatgut oder die Jungpflanze in die Erde gebracht. Das dichte Blätterdach der Pflanzen über dem Boden unterdrückt das Keimen von Unkraut. Mehr kleinere oder schmalere Beete anstatt weniger großer Beete tragen zu mehr Flexibilität beim Gemüse anbauen bei.
Vorbereitung des Bodens
Ob im Frühbeet oder im endgültigen Pflanzort: Der Boden braucht für die Aussaat eine gute Voraussetzung. Wenn Sie einen Nutzgarten anlegen, sollte dieser frei von Steinen und Fremdkörpern sein. Für die Samenkeimung sollte die Erde eine „feine“ und nicht grobe Struktur haben. Das Lockern des Bodens gehört zur Vorbereitung – das spätere ständige „Häckeln“ zwischen den Kulturen bedeutet weitere Pflege zur Belüftung und Vorbeugung gegen das Wachstum von Wildkräutern oder Unkraut.
Fruchtwechsel beim Gemüse Anbauen beachten
Jeder sachkundige Gärtner weiß, dass ein Rotations- beziehungsweise Fruchtwechsel im Garten-Jahr wichtig ist. Es ist nicht gut, dass die gleiche Gemüseart mehrere Jahre an der gleichen Stelle wächst, denn damit können die Schädlinge und eventuelle Krankheiten der „Wirtspflanze“ überhandnehmen.
Tipp: Das gleiche Gemüse anbauen im 3-Jahres-Wechsel.
Zu den Pflanzenfamilien, die Jahr um Jahr „versetzt“ werden zählen:
- Erbsen und Bohnen
- Kohlarten, wie Radieschen, Kohlrabi, Steckrüben
- Lauch und Zwiebeln
- Wurzelgemüse, wie Rüben, Pastinaken, Möhren und Kartoffeln
Durch den Wechsel von „Schwach-, Mittel- und Starkzehrern“ werden die Nährstoffe im Boden optimal genutzt und die Krume bleibt „fein“.
Gemüse anbauen nach Plan
Die Auswahl der Gemüsearten hängt von der Verwendung und dem vorhandenen Platz ab. Mit nur einer Zucchini-Pflanze kann der Speisebedarf einer Familie gedeckt werden! Es ist aber nicht ratsam, auf kleiner Fläche solch ein Gemüse, Kürbis, Kartoffeln oder Blumenkohl anzubauen, die viel Platz beanspruchen.
Beim Gemüse Anbauen als Mischkultur sollten Sie darauf achten, dass in einer Reihe die Gemüsearten stehen, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Kombinationen mit negativen Einflüssen sollte man meiden.
Unter Beachtung der Fruchtfolge wird das Gemüse anbauen folgendermaßen empfohlen:
Im ersten Jahr – wird stark zehrendes Blatt- und Fruchtgemüse angebaut. Dazu gehören Kohl, Kürbis (Melone, Gurke) und Nachtschattengewächse (Kartoffel, Tomate).
Im zweiten Jahr – folgen weniger stark zehrende Arten von Blattgemüse oder Wurzelgemüse. Dazu zählen beispielsweise Salat, Möhren, Zwiebel und Spinat.
Im dritten Jahr – geschieht Gemüse anbauen mit dem Fokus auf Stickstoffsammler (Erbsen und Bohnen).
Aussaat – Pflege – Ernte
Pflanzen, die eine spezielle Vorkultur haben, kaufen Sie am Besten als Jungpflanzen in der Gärtnerei. Dort werden Sie – auch hinsichtlich der „Verträglichkeit“ der Pflanzen untereinander – beraten. Die anderen Gemüsearten stehen als Samen beziehungsweise Saatbänder in Tütchen zur Auswahl.
Bild: Saatgutsortiment – kleiner Gemüsegarten Startset – 12 Sorten – 1.380 Samen
Der Monat April ist der richtige Zeitpunkt für die Freilandaussaat fast aller Gemüsearten. Nachdem Salat und Kohlsorten aus dem Frühbeet ins Freie gepflanzt werden, wird Platz im Frühbeet für Gurken, Kürbisarten und Bohnen. Radieschen und Salat können als „Folge-Saat“ in den Boden. Mitte des Monats kann Spargel gepflanzt werden.
Aussaat:
Mit einem Stil (Harke) oder Rillen-Zieher in den vorbereiteten Boden so tiefe Rinnen ziehen, dass die Saatkörner nach dem Säen gut mit Erde bedeckt werden können. Nach den Hinweisen auf den Samentüten (Termin der Aussaat, Tiefe und Abstand) arbeiten.
Tipp: Im Vlies der vorgefertigten Saatbänder oder Saatplatten ist der erforderliche Saatabstand bereits festgelegt.
Reihensaat ist eine platzsparende Variante, um Kräuter oder Gemüse anbauen zu können. Petersilie oder Schnittlauch findet sogar in einem Blumenkasten Platz. Erbsen, Möhren, Salat oder Radieschen wachsen in „Reih und Glied“ im Beet.
Die ersten Salate können nach der stärksten Frostperiode bereits in die Erde. Die Pflanze am Vorabend reichlich wässern. Nach dem Einsetzen in die Erde (nicht tiefer als die Pflanze zuvor im Topf stand) täglich wässern und vor Frost schützen.
Bohnen werden in flache „Nester“ gelegt, bis die Reihe im Beet vollständig ist. Erbsen legen Sie einzeln in gleichmäßigem Abstand in die Saatrille.
Pflege:
Die meisten Gemüsearten benötigen wenig Pflege. Erbsen, Tomaten, Stangenbohnen brauchen eine Kletterhilfe. Zur Stabilisierung der „Standfestigkeit“ bei Kartoffeln und Bohnen, nach etwa vier Wochen mit Erde etwas „anhäufeln“.
Das Ausgeizen ist bei Tomatenpflanzen erforderlich, damit die Pflanze nicht ihre Kraft in die „Geiltriebe“ investiert, statt in die Frucht. Zur Belüftung des Bodens nur an der Oberschicht hacken.
Die beliebten Salatpflanzen, wie Feld-, Endivien-, Eisberg- oder Kopfsalat wissen auch die Schnecken zu „schätzen“. Mit einem Schneckenschutz (spezieller Zaun oder Schneckenkorn) die Pflanzen schützen.
Düngung:
Einige „Starkzehrer“, wie Gurken, Kürbisse, Tomaten oder Kohlsorten benötigen mehr Nährstoffe als andere Gemüsearten. Organischer Dünger hat eine längere Wirksamkeit als mineralischer und fördert eine gute Bodensubstanz.
Ernte:
Bohnen sind „erntereif“, wenn sie beim Biegen leicht brechen. Nach vier bis sechs Wochen nach dem Pflanzen von Blattgemüse ist der erste Kopfsalat zum Schneiden „reif“. Erneute Bepflanzung sichert die Salatversorgung durch das Garten-Jahr.
In einer Kiste mit leicht befeuchtetem Sand können Schwarzwurzeln, Möhren oder Rote Rüben aufbewahrt werden. Zum Lagern des geernteten Gemüses ist ein kühler und dunkler Keller optimal.