Das Vertikutieren im Frühjahr gehört zu den wichtigsten Aktionen eines Gärtners. Es ist wichtig, weil die verdichtete Grasnabe aufgelockert wird und wieder Licht und Wasser an die Wurzeln gelangt. Welches Gerät dazu verwendet wird, hängt auch von der Kondition des Gartenbesitzers ab.
Dem Filz den Garaus machen
Die kalte Jahreszeit verlangt Gartenpflanzen eine Menge ab. Das liegt daran, dass die Erde nicht abtrocknet und abgestorbene Pflanzenteile nicht zerkleinert werden. Es bildet sich ein dichtes Netz, welches aufgelockert werden muss.
Geschieht das nicht, wird der Rasen bald von Moos und Unkraut durchwachsen sein. Der Grund dafür ist, dass die zarten Wurzeln der Ziergräser sich nicht dagegen behaupten können. Zudem fließt das Wasser über das Gartenstück weg und gelangt nicht an die Wurzeln. Wer also im Sommer einen satten und grünen Rasen haben möchte, der sollte das Vertikutieren im Frühjahr nicht versäumen.
Per Hand oder mit einem Motorgerät vertikutieren?
Zum Vertikutieren im Frühjahr bietet der Handel etliche Geräte an. Obwohl sie alle die gleiche Aufgabe erfüllen, sind sie in der Handhabung recht unterschiedlich. Die preiswerteste Variante ist die Marke „Eigenbau“. Dazu werden zwei Holzbretter, die mit Nägeln ausgestattet wurden, unter die Schuhe geschnallt. Diese Methode ist nicht für größere Rasenflächen geeignet und ebenfalls nicht sehr effektiv.
Bild: WOLF-Garten multi-star® Pendel-Vertikutierer
Eine weitere Möglichkeit ist, das Vertikutieren im Frühjahr mit einem Handgerät durchzuführen. Es ist mit schmalen Messern ausgestattet und wird an einem Gerätestiel befestigt. Die Scheiben sind sehr scharf und dringen in das Erdreich ein. Der Nutzen ist mit den motorbetriebenen Geräten zu vergleichen. Allerdings eignet sich das Handgerät beim Vertikutieren im Frühjahr nur für kleine Rasenflächen. Es ist sehr anstrengend und Sie sollten keine Rückenbeschwerden haben, wenn Sie mit diesem Gerät arbeiten möchten.
Motorbetriebene Vertikutierer werden mit Elektro- oder Benzinbetrieb angeboten. Beide Varianten haben schmale und sehr scharfe Messer, die in den Boden eindringen. Die Benzinmotoren sind kräftiger und arbeiten selbst bei sehr verdichteten Böden recht gut.
Bild: Einhell RG-SA 1433 Elektro-Vertikutierer-Lüfter
Elektromotoren haben den Vorteil, dass sie ohne Kraftaufwand gestartet werden können. Ein Nachteil kann sein, dass Sie bei der Arbeit auf das Kabel achten müssen und die Steckdose in Reichweite ist. Elektrovertikutierer sind preiswerter, als jene, die mit Benzinmotor laufen. Sie benötigen bis auf das Ölen der Welle und dem Schleifen der Messer keine Wartung. Benziner hingegen brauchen ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Hier sollten Motorteile und Zündkerzen regelmäßig überprüft werden.
Vertikutieren im Frühjahr mit einem Leihgerät
Möchten Sie sich kein Gerät zulegen, dann haben Sie auch die Möglichkeit, sich dieses auszuleihen. Etliche Baumärkte bieten diesen Service mittlerweile an. In jeder größeren Stadt gibt es Geräteverleiher, die Vertikutierer im Angebot haben.
Der Nachteil ist, dass Sie die Maschine zu einer bestimmten Zeit zurückbringen müssen. Auch der Transport ist nicht so einfach. Wenn das Gerät nicht in den Kofferraum passt, müssen Sie es im Anhänger transportieren. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an, ob Sie sich zum Vertikutieren im Frühjahr ein Gerät ausleihen.
Nach dem Vertikutieren im Frühjahr heißt es: unbedingt aufharken
Stark verdichtete Grasnarben, die noch nie vertikutiert wurden, sollten in zwei Arbeitsgängen bearbeitet werden. Achten Sie darauf, dass die Messer tief genug in das Erdreich eindringen. Ein Kratzen an der Oberfläche bringt nicht den gewünschten Effekt. Wundern Sie sich nicht über die Masse an Abfall, der beim Vertikutieren im Frühjahr zusammenkommt. Dieser muss zwingend beseitigt werden.
Harken Sie die Fläche mit einer Rasenharke ab und entsorgen Sie den Abfall am besten auf dem Kompost. Er verrottet schnell und Sie haben schon bald frischen Humus. Falls Sie zweimal Ihren Rasen bearbeiten möchten, dann harken Sie nach dem ersten Durchgang ebenfalls ab. Sonst bringt der zweite Arbeitsschritt nicht viel.
Wenn vom satten Grün nichts mehr zu sehen ist
Hobbygärtner, die zum ersten Mal ihren Rasen vertikutieren, sind oft über den Anblick erschrocken, den ihnen der Rasen danach bietet. Braune Flecken sind zu sehen und es sieht aus, als sei hier nie Rasen gewesen. Das ist ein Grund dafür, warum das Vertikutieren im Frühjahr richtig ist.
Bild: Classic Green Sport und Spielrasen
Wenn Sie jetzt nämlich die blanken Flächen nachsäen und nach dem Auflaufen der Samen das gesamte Areal düngen, können Sie dem Rasen sprichwörtlich beim Wachsen zuschauen. Die Kraft der Frühjahrssonne lässt Samen rasch aufgehen und hilft, dass die zarten Pflanzen besser durchwurzeln. Falls nach dem Vertikutieren im Frühjahr eine Trockenperiode kommt, sollten Sie den Rasen zwischendurch wässern.
Vertikutieren im Frühjahr; eine Arbeit, die sich lohnt
Der genaue Zeitpunkt fürs Vertikutieren lässt sich nicht festlegen. Es kommt darauf an, wie lang der Winter war und wie kalt die Nächte immer noch sind. Mähen Sie den Rasen, bevor Sie mit dem Vertikutieren anfangen. Am Besten mit Fangkorb, da so schon abgestorbene Pflanzenteile und Blätter aufgefangen werden.
Falls Sie eine große Fläche zu bearbeiten haben, dann machen Sie das in mehreren Schritten. Vertikutieren Sie erst einen Teil und harken ihn ab. Am nächsten Tag bearbeiten Sie dann die weiteren Abschnitte. So haben Sie die Möglichkeit, dass Sie sich erholen können, denn das Vertikutieren ist anstrengend.
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