Es gibt nur wenige Pflanzen, die nicht von ihnen befallen werden können: Blattläuse. Die ungebetenen Gäste kommen als grüne oder schwarze Kolonien daher und siedeln sich auf Zierpflanzen im Garten und auf dem Balkon an.
Rosen, Sonnenblumen und Co. entziehen sie den Saft und die Nährstoffe. Da sie sich rasant vermehren und die Pflanzen schnell unansehnlich werden lassen, ist es wichtig, die Tierchen rasch zu bekämpfen. Mit der Chemiekeule tut man sich und der Umwelt jedoch nicht unbedingt einen Gefallen. Daher haben wir hier für Sie die besten Tipps zusammengestellt, wie Sie wirksam und naturgerecht Blattläuse bekämpfen können.
Blattläuse bekämpfen mit Wasser
Einfach, aber oft schon ausreichend: Bei einer kräftigen Pflanze wie beispielsweise einem Rosemstock, einer Kalanchoe oder einer großen Sonnenblume können Sie einfach einen kräftigen Wasserstrahl zum Blattläuse bekämpfen anwenden.
Blattläuse bekämpfen mit Nützlingen
Ohrenkneifer
Ein weiteres natürliches Mittel zur Blattlausbekämpfung sind die natürlichen Feinde der Blattläuse. Das ist zum Beispiel der Ohrenkneifer. Für diesen kann man im Garten oder auf dem Balkon ein Nest herrichten, das aus einem umgedrehten Blumentopf und etwas Holzwolle besteht. In der Nähe einer Blattlaussiedlung aufgehängt, wird der Ohrenkneifer sich nachts auf die Suche nach seiner Beute machen.
Marienkäfer
Wer Marienkäfer in seinem Garten hat, dem steht ein natürlicher Feind der Blattlaus zur Seite. Selbst die Larven der Marienkäfer fressen um die 150 Blattläuse pro Tag.
Wer Marienkäfer ansiedeln möchte, sollte das Laub nicht zu gründlich entfernen, denn es dient den Marienkäfern als Winterquartier. Auch unter Steinen nistet er sich gerne ein.
Blattläusen vorbeugen statt Blattläuse bekämpfen.
Wenn Sie die Blattläuse zunächst losgeworden sind, können Sie einem erneuten Befall vorbeugen, indem Sie die Erde mit einem stickstoffreichen Dünger versorgen. Zu viel des Guten sollte aber auch vermieden werden. Zur Vorbeugung kann man auch Pflanzen einsetzen, die ätherische Öle enthalten. Der Duft des Lavendel beispielsweise schreckt Blattläuse ab.
Auch Bohnenkraut hat sich bei denjenigen bewährt, die Blattläuse bekämpfen wollen. Es ist besonders nützlich, um schwarze Blattläuse fern zu halten. Setzen Sie Bohnenkraut einfach zwischen die befallenen Pflanzen. Insgesamt wirkt es sich sehr günstig aus, wenn nicht zu viele Pflanzen der gleichen Sorte auf engem Raum stehen. Je naturbelassener die Besiedelung mit Pflanzen ist, umso wohler fühlen sich Nützlinge, die Blattläuse bekämpfen.
Hausmittel, die Blattläuse bekämpfen
Brennnesseltee
Als Hausmittel gegen Blattläuse werden Brennnesseln empfohlen. Sammeln Sie ein Kilo frische Pflanzen und lassen Sie diese in einem kleinen Eimer mit Wasser liegen. Hierdurch werden die Wirkstoffe aus der Pflanze gelöst und gehen in das Wasser über.
Die Brennnesselbrühe können Sie in Sprühvorrichtungen füllen und die Pflanzen damit besprühen. Diese Maßnahme sollte im Abstand von einigen Tagen wiederholt werden. Der Vorteil ist, dass Brennnesselsud nicht giftig ist und der Umwelt nicht schadet. Die damit behandelten Pflanzen können auch verzehrt werden.
Wer schnell Blattläuse bekämpfen will, kann auch zu der guten alten Schmierseife greifen. Dazu nimmt man einen EL der Schmierseife auf einen Liter Wasser. Mit dieser Lösung „wäscht“ man die Blattläuse von den Pflanzen ab. Doch Vorsicht: Nehmen Sie nur reine Seife ohne Zusätze, also reine Kali-Seife, nicht normale Haushalts- oder Waschseife.
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Um die Wirksamkeit zu verstärken, kann man dem Gemisch einen Esslöffel Spiritus beifügen. Nachteilig ist an der Seifenlösung, dass sie zwar wirksam ist, aber die Pflanzen etwas verunstaltet. Das macht aber nichts, denn Sie können die Pflanze später mit klarem Wasser ein weiteres Mal absprühen. Wenn Sie so die Blattläuse bekämpfen, decken Sie dabei möglichst die Erde rund um die Pflanze bei der Behandlung ab, damit nicht unnötig viel Seifenwasser in die Erde gelangt.