Sowohl die Süßkirsche als auch die Sauerkirsche zählen zu beliebten Bäumen in privaten Gärten. Ganz egal, um welchen Kirschbaum es sich auch handelt, jeder Hobbygärtner freut sich, wenn der Baum prächtig gedeiht und eine reiche Ernte abwirft. Allerdings ist nicht nur das Wetter dafür verantwortlich, sondern auch die Gesundheit des Kirschbaums. Aus diesem Grund ist regelmäßige Pflege besonders wichtig – dazu gehört auch das richtige Kirschbaum schneiden.
Warum sollte man einen Kirschbaum schneiden?
Grundsätzlich zählt der Kirschbaum zu jenen Bäumen, welche einen eher starken Wuchs aufweisen und daher auch immer wieder geschnitten werden müssen. Das ist einerseits notwendig, weil die Krone des Baums sehr groß werden und den umliegenden Pflanzen und Sträuchern eine Menge Sonnenlicht nehmen kann, andererseits fördert der Wuchs auch die Fruchtentwicklung.
Kirschbäume können eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Durch einen sorgfältigen Schnitt wird die Krone gekürzt und etwas ausgedünnt, so dass das Sonnenlicht in die Mitte des Baumes gelangen kann, damit auch dort Kirschen reifen können. Nehmen Sie sich also ruhig einmal einen Nachmittag Zeit zum sorgfältigen Kirschbaum schneiden.
Kirschbaum schneiden: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt?
Der beste Zeitpunkt zum Kirschbaum schneiden ist prinzipiell nach dem Ende der Abernte im Spätsommer. In keinem Fall sollten Sie den Baum im Winter schneiden! Zwar zählt die Kirsche zum Steinobst und man könnte annehmen, dass auch der Kirschbaum wie andere Steinobstbäume im Winter geschnitten werden sollte – so ist es jedoch nicht. Wählen Sie am besten einen trockenen Tag im späten Sommer. So hat der Baum noch genügend Zeit, die ihm zugefügten Wunden wieder zu „heilen“ und bis zum Winter ausreichend geschützt zu sein.
Für das Kirschbaum schneiden benötigen Sie Werkzeug von guter Qualität, damit die Arbeit sauber verläuft – das kommt auch dem Baum zugute, denn exakte Schnitte „verheilen“ besser. Verwenden Sie eine Gartenschere für dünne Zweige, eine Astschere für dickere Zweige sowie eine Bügelsäge für starke Äste. Eventuell ist auch ein Teleskoparm für die Scheren notwendig, um sehr hohe Bereiche erreichen zu können.
So schneidet man den Kirschbaum richtig
Grundsätzlich gilt, dass Sie den Baum so wenig wie möglich „verletzen“ sollen, denn jeder Schnitt ist natürlich auch eine Wunde, die den Kirschbaum empfindlicher macht. Daher sollten Sie beim Kirschbaum schneiden lieber einen großen Ast entfernen anstatt viele einzelne Zweige abzuschneiden. Das erste Kirschbaum schneiden sollte bereits nach dem Pflanzen des Baumes erfolgen. Wählen Sie einen Mitteltrieb, der als Stammverlängerung dient, sowie einige kräftige Äste aus, die bleiben. Der Rest sollte zurückgeschnitten werden.
Bild: Lapins, Halbstamm, ca. 150-170 cm, 10 Liter Topf
Nach dem ersten Jahr im Garten entfernen Sie beim Kirschbaum schneiden die Jungtriebe des Baumes, welche zu dicht aneinander wachsen. Trägt der Baum kräftige Seitentriebe, schneiden Sie diese zurück oder kürzen Sie sie um die Hälfte. Vor allem die Süßkirsche bildet in der Regel sehr starke und lange Triebe aus, an denen sich Blattknospen befinden. Entfernen Sie diese Triebe beim Kirschbaum schneiden nur, falls sie sehr steil in die Höhe wachsen sollten.
Bei der Sauerkirsche müssen Sie mit dem Kirschbaum schneiden etwas anders vorgehen: Schattenmorellen benötigen in regelmäßigen Abständen einen Rückschnitt der Jungtriebe, um weiter gut gedeihen zu können.
Einen älteren Kirschbaum schneiden: So wachsen alte Bäume wieder schön
Sollten Sie einen älteren Kirschbaum besitzen, dann können Sie ihn mit dem richtigen Schnitt einen Gefallen tun und ihn etwas verjüngen, damit er optisch wieder voller und gesünder wirkt. Auch der Bildung neuer Triebe kommt dies entgegen.
Entfernen Sie beim Kirschbaum schneiden alle Äste, die vom Baum herunterhängen oder zu dicht aneinander bzw. quer gewachsen sind. Auch kahle Äste können Sie getrost abschneiden. Bei jungen Trieben sollten Sie beim Kirschbaum schneiden darauf achten, dass Sie diese über einem gesunden Auge abschneiden, denn hier können auch ältere Bäume noch neu austreiben.