Wer sich eine dichte Kirschlorbeerhecke zulegen möchte, braucht eine Menge Setzlinge. Da Kirschlorbeerpflanzen nicht billig sind, ist selbst Kirschlorbeer vermehren eine echte Alternative. Die eigne Anzucht von Jungpflanzen schont den Geldbeutel und ermöglicht, die gezielte Verstärkung von bereits bestehenden Hecken. Allerdings muss man beim Kirschlorbeer vermehren bereit sein, etwas Zeit zu investieren, denn die jungen Pflanzen brauchen eine längere Wachstumsphase, um eine passable Höhe zu erreichen.
Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen vier verschiedenen Varianten zur Vermehrung und Aufzucht von Jungpflanzen. Diese Möglichkeiten sollen im Folgenden vorgestellt werden.
Aus den Samen Kirschlorbeer vermehren
Um aus Samen Kirschlorbeer vermehren zu können, muss man die Kerne aus den reifen Früchten sammeln. Die Samen müssen dann eine Weile gelagert werden. Da es sich beim Kirschlorbeer um einen Kaltkeimer handelt, sollte man die Samen nicht an übermäßig warmen Stellen ausbringen. Der Herbst ist die ideale Zeit zum Aussäen. Bis zum Einbruch des Winters sollte man das Substrat stets feucht halten. Wenn alles klappt, keimen die Samen dann im folgenden Frühjahr.
Kirschlorbeer vermehren durch Absenkern
Eine andere Zuchtvariante ist die Abenkervermehrung, die durch einem am Kirschlorbeerstrauch befindlichen Zweig erfolgt. Hierzu sollte man ein Geäst auswählen, das sich in Bodennähe befindet. Es sollte in die Erde eingegraben werden können, ohne den Zweig abzuschneiden. Beim Absenkern muss die Spitze noch aus dem Boden herausragen.
Um die Wurzelbildung zu fördern, schneidet man den Zweig mit einem scharfen Messer etwa bis zur Hälfte ein. Dieser Abschnitt des Zweiges wird dann vollständig eingegraben. Durch die Beschwerung mit einem Stein, kann man verhindern, dass der Zweig durch Wind oder andere Umstände aus dem Boden herausrutscht. Alternativ kann man den Zweig auch mit einem Zelthering befestigen.
Die Wurzelbildung sollte nach rund acht Wochen einsetzen. Nun kann man den Setzling aus dem Boden holen und vom Strauch trennen. Die durch Absenkern gewonnenen Jungpflanzen werden dann in Pflanztöpfen mit einem nährstoffreichen Substrat eingesetzt. Sobald sie eine ausreichende Größe erreicht haben, kann man sie im Frühjahr wieder im Garten auspflanzen.
Kirschlorbeer vermehren mit Stecklingen
Auch mit Stecklingen kann man Kirschlorbeer vermehren. Eine ideale Gelegenheit hierzu besteht nach dem Rückschnitt der Sträucher. Die aus dem Schnittgut gewonnenen Stecklinge können zur vegetativen Vermehrung genutzt werden.
Will man die Ableger unmittelbar vom Kirschlorbeer entnehmen, sollte man den Trieb direkt vom Ast abreißen. Die unteren Blätter des Stecklings werden vollständig entfernt. Außerdem wird der obere Trieb abgeschnitten. So kann er mehr Energie in die Wurzelbildung investieren. Außerdem reduziert sich mit dem Blattwerk auch die Verdunstung, so dass der Steckling weniger Wasser verliert.
Steckling, die man auf diese Weise vorbereitet hat, setzt man am besten in Schalen mit einem Gemisch aus Erde und Sand aus. Dabei sollten sie bis zur Hälfte in der Erde stecken. Das Substrat sollte man während der Aufzucht des Stecklings dauerhaft feucht halten. Wenn die Umweltbedingungen stimmen und der Boden nährstoffreich ist, kann man die Stecklinge des Kirschlorbeers auch im Freiland züchten.
Kirschlorbeer vermehren durch Wurzelziehen im Wasser
Kirschlorbeer vermehren ist auch durch das Wurzelziehen im Wasser möglich. Zu diesem Zweck präpariert man Stecklinge und gibt sie in ein mit Wasser gefülltes Gefäß. Auch bei dieser Variante zum Kirschlorbeer vermehren müssen die unteren Blätter und die oberen Triebe der Stecklinge abgetrennt werden.
Um die Erfolgsaussichten zu verbessern, sollte man mehr Zweige verwenden als man Setzlinge benötigt. Beim Wurzelziehen im Wasser bilden gewöhnlich nicht alle Stecklinge tatsächlich Wurzeln aus. Wenn die Stecklinge eine Wurzellänge von drei bis fünf Zentimetern erreicht haben, kann man sie in einen Blumentopf umpflanzen. Kirschlorbeer vermehren ist gar nicht so kompliziert und erfordert nur etwas Geschick und Geduld.