Ihren Garten zieren wunderschöne farbenprächtige Rosen, von denen Sie gerne selbst Ableger züchten möchten? Dann sind Sie hier genau richtig, denn wir geben Ihnen eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie – einfach und unkompliziert – Rosen vermehren können.
Rosen vermehren – Veredelung oder Steckling?
Die Vorgangsweise der Veredelung wird in fast jeder Gärtnerei zur Vermehrung der Rosen angewendet und ist für sämtliche Arten geeignet. Kleiner Nachteil: Es benötigt viel Zeit, Arbeitsaufwand und einen ausgebildeten Fachmann. Die Vermehrung der Rosen mit Stecklingen hilft, um unter anderem seine Lieblingsrose, die bereits alt ist und nicht mehr richtig blühen will, zu verjüngen und vermehren. So bleibt Ihrem Garten weiterhin der süße Duft und die schöne Pracht erhalten.
Bis auf ein paar wenige Beet- und Edelrosen sind für die Vermehrung durch Stecklinge sämtliche Sorten, wie zum Beispiel Strauch-, Kletter- und/oder Bodendeckerrosen geeignet. Da Rosen vermehren mit Stecklingen ein unkompliziertes Vorgehen ist, können Sie es mit jeder Rose einfach ausprobieren.
Zur Erklärung: Als Steckling werden Pflanzen bezeichnet, die an ihren Schnittstellen oder Knoten Wurzeln bilden können. Aus diesen oberirdischen Pflanzenteilen entstehen junge Pflänzchen, die identisch mit der Mutterpflanze sind.
Rosen vermehren – Stecklinge schneiden!
Nach der Blütezeit bis Ende August kann mit dem Rosen vermehren begonnen werden: Dafür geeignet sind verholzte Triebe mit 4 – 5 Augen. Als Auge werden die Stellen, wo die Blätter herauswachsen, bezeichnet. Auch der Schnitt sollte knapp über beziehungsweise unter einem Auge erfolgen, da in diesem Bereich die Wurzeln besser sprießen. Die Länge des Triebes sollte ca. 15 cm betragen. Entfernen Sie im unteren Bereich sämtliche Blätter, sodass nur im oberen Teil ein Blätterpaar – jedoch keine Blüte – stehen bleibt. Nun noch die ganzen Stacheln entfernen.
Rosen vermehren – Stecklinge pflanzen!
Der Gärtner hat nun die Wahl, die Stecklinge im Garten oder in geeigneten Gefäßen anzupflanzen. Kleine Hilfestellung: Im Garten sollte der Platz windgeschützt und eher schattig sein, also gerade zur Mittagszeit sollten die Triebe nicht der Sonne ausgesetzt werden.
Die bevorzugte Erde ist leicht sandig und nicht zu feucht! Ist das Klima im Winter jedoch sehr rau? – Dann sollten die Triebe einzeln, in mindestens 35 cm hohe Gefäße gesetzt und an einem kühlen, frostfreien Ort platziert werden. Das Gefäß sollte auf alle Fälle ein Loch im Boden besitzen und die darin befindliche Erde ebenfalls mit Sand vermischt und nicht zu feucht sein.
Nach der richtigen Standortwahl, stechen Sie, mit einem geeigneten Gegenstand, die Pflanzlöcher vor. Dies verhindert eine Verletzung der Triebe an den Schnittstellen. Nun werden die Triebe bis knapp unter den oberen Blättern in die Erde gesteckt. Möchten Sie ein Bewurzelungspulver verwenden? Dann streuen Sie dieses vor dem Einsetzen des Triebes in das Loch oder vermischen es mit der Erde. Ohne Chemie funktioniert es auch: Weidenwasser hilft bestens bei der Verwurzelung. Dieses können Sie selbst herstellen: Weidenäste in ca. 1,5 cm große Stücke in einen Eimer schneiden, dann mit siedendem Wasser übergießen und 24 Stunden ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb abseihen und damit die eingepflanzten Triebe gießen.
Rosen vermehren – Wann können sie an ihren vorgesehenen Platz?
Nun benötigt der/die Gärtner/in etwas Geduld und nicht vergessen: Decken Sie die Stecklinge mit einer schützenden Haube ab. Zeigen sich nach einigen Wochen (oft auch erst nach Monaten) die ersten grünen Blätter, ist dies ein Zeichen dafür, dass in der Erde erfolgreich eine Verwurzelung erfolgt ist.
Sind die Setzlinge braun oder schwarz? Dann muss mit dem Rosen vermehren wieder von vorne begonnen werden und diese Stecklinge leider entsorgt. Ansonsten gilt: Im nächsten Herbst können die selbst gezogenen Rosen an den für sie bestimmten Platz im Garten gesetzt werden.
Bild: Rosen für Einsteiger: Die schönsten Sorten und ihre Pflege