Wer kennt Sie nicht, die wundervolle Clematis, die uns im April oder Juli solch eine Blütenpracht beschert. An sich als Waldrebe bekannt, findet man sie als Kletterpflanze in Gärten, wo sie an Pergolen, Zäunen, Klettergerüsten und an Wänden empor rankt. Wollen Sie sich noch lange an diesen Blüten erfreuen, sollten Sie Ihre Clematis schneiden. Doch worauf müssen Sie achten, wenn Sie eine Clematis schneiden?
Wann und wie soll ich meine Clematis schneiden?
Ermitteln Sie als erstes die Schnittgruppe der Clematis. Schneiden Sie die Waldrebe je nach Schnittgruppe zu unterschiedlichen Zeiten. Ob Frühjahrsblüher oder Sommerblühte schneiden sie die Kletterpflanze entweder gar nicht oder radikal. Das sind gravierende Unterschiede.
Achten Sie darauf mit einer scharfen Gartenschere die Clematis zu schneiden. Vermeiden Sie es abgestorbene Triebe mit der Hand zu entfernen. Denn dadurch reißen sie die Wurzeln der Kletterpflanze aus. Damit sie sich noch lange am Augenschmaus der Clematis erfreuen, kappen Sie die Clematis jährlich gemäß ihrer Schnittgruppe.
Schnittgruppe I der Clematis nicht schneiden
Zur Schnittgruppe I der Clematis zählen alle Frühjahrsblüher der Gattung. Das sind Wildarten, Clematis alpina und Clematis montana Sorten. Sie öffnen Ihre Blüten von April bis Mai und bieten einen absoluten Vorteil: Diese Clematis schneiden Sie nicht. Sie legen Ihre Triebe bereits im Herbst an. Das macht den Beschnitt im Frühjahr überflüssig.
Würden Sie jetzt die Clematis schneiden, nehmen sie Ihr die Triebe und die Blüte bleibt im Folgejahr aus. Wollen Sie Ihre Waldrebe dennoch im Zaum halten, achten sie darauf, die Clematis direkt nach der Blüte zu scheiden.
Die Schnittgruppe II der Clematis schneiden Sie im Frühjahr
Entwickelt Ihre Clematis im Frühjahr im unteren Bereich kleine Triebe und blüht von Anfang bis Mitte Juli gehört sie zur zweiten Schnittgruppe. Dies sind meist Hybride. Von dieser Clematis schneiden sie im Herbst den Fruchtansatz mit den darunter liegenden Blättern ab.
Ob Radikalschnitt oder nur ein paar Zentimeter, das ist Ihnen überlassen. Wichtig ist es dass sie die Clematis jährlich im November/ Dezember schneiden. Lassen sie den Fruchtansatz nach der ersten Blüte an der Pflanze, zieht es die Kraft an andere Stelle. Für eine Blüte im Folgejahr reicht es dann nicht aus. Um die Clematis zu verjüngen empfehlen wir alle vier bis fünf Jahre einen starken Rückschnitt. Andernfalls reicht es, wenn Sie die Triebe um die Hälfte kürzen.
Die Schnittgruppe III der Clematis schneiden Sie radikal ab
Blüht Ihre Clematis erst Ende Juni oder Juli, gehört sie zur Schnittgruppe III. Die Sommerblüher umfassen Hybride, Clematis viticella oder Clematis Hybrid Jackmanii sowie Wildarten. Die Spätblüher sind dafür bekannt, dass sie besonders schnell wachsen und viele Triebe entwickeln. Bis zu fünf Meter wird diese Gattung gerne hoch.
Bild: Clematis Kollektion – 3 pflanzen
Nicht überall ist solch eine Höhe erwünscht, deshalb raten wir die Clematis regelmäßig zu schneiden. Dessen Triebe entwickeln sich genau aus den Wurzeln. Diese Clematis schneiden Sie im Herbst radikal ab um das Wachstum zu dämpfen. Alternativ ist der Schnitt auch im Frühjahr möglich. Aber Vorsicht: Nicht zu früh schneiden oder gar die Triebe kappen, da Clematis sehr frostempfindlich sind.
Muss ich meine Clematis schneiden?
Grundsätzlich sollten Sie Ihre Clematis jährlich oder alle paar Jahre schneiden, sonst vergreist sie. Clematis zu schneiden ist jedoch nicht zwingend notwendig. Sie selbst werden am besten sehen ob Ihre Pflanze dröge aussieht, Ihr Haus überragt oder an einem Pflanzengitter elegant emporragt.
Bild: besser gärtnern – Clematis & andere Kletterpflanzen
Wenn sie Ihre Clematis schneiden, wird dies mit Sicherheit der Pflanze gut tun. Halten Sie sich an die genannten Schnittvorgaben, bekommen Sie eine herrlich und vor allem üppig blühende Clematis. Probieren Sie es aus! Ist die Clematis in einem Busch oder einem hohen Baum verwachsen, ist das Schneiden schon schwieriger. In diesem Fall beschädigen sie Ihre Pflanze nicht. Vermeiden Sie es die Clematis zuschneiden.