Es gibt Jahre, in denen der Winter mit ausgiebigem Schneefall beginnt. Spätestens an den Weihnachtstagen ist es allerdings oft schon wieder mit der ersten weißen Pracht vorbei und eine mildere Witterungsphase zieht ein.
Um Neujahr stellt sich die Witterung mit der sogenannten Neujahrskälte wieder frostig vor. In den nachfolgenden Wochen des Winters wechseln kalte und wärmere Perioden, wobei die eisigsten Zeiten meist niederschlagsfrei bleiben. Die Tage um den 20. Februar stellen sich oft als die kältesten des Jahres heraus, wodurch die Gartenarbeit im Februar hauptsächlich aus der Planung und der Vorbereitung für die kommende Saison besteht.
In unseren Gärten herrscht eine Zeit der Winterruhe. Eine leichte Melancholie hat sich ausgebreitet, die allerdings ganz schnell weicht, wenn die blassen Strahlen der Februarsonne Eiszapfen, Raureif und Schneehauben glitzern lassen und aus unserem Garten eine Zauberwelt machen.
Von allen Jahreszeiten dauert der Winter im Grunde genommen am längsten. Mittendrin liegt der Februar, der aber auch nicht völlig blütenlos bleibt: Winterblüher im Garten sind beispielsweise die Christrose, der Winterjasmin, die Chinesische Zaubernuss sowie die Schneeheide, der Winterschneeball und der verwandte Duftschneeball. So sind es auch diese zauberhaften Blüten im Eis, die Gärtnern bei ihrer Gartenarbeit im Februar Freude bereiten.
Zeit der Ruhe: Die Gartenarbeit im Februar
Für die Gärtnerin oder den Gärtner ist der Februar keine Zeit des Nichtstuns oder sogar der Langeweile. Vielmehr nutzen die Gärtner die geruhsamen Wochen zur Planung neuer Vorhaben und zur Überprüfung ihrer Gartengeräte.
Bei der Gartenarbeit im Februar überlegen sie schon einmal, welche der Gehölze im Garten einen Schnitt zum Ende des Winters benötigen und wie sie am besten in Form zu bringen sind. Denn anschließend sollen sie umso prächtiger grünen, blühen und fruchten.
Der Monat Februar konfrontiert die Gärtner in manchen Jahren mit heftigen Schneefällen. Bei aller Romantik können die Schneehauben bei Höhen über 10 cm zum Verbiegen der Äste von Gehölzen und Bäumen führen. Dann sollte der Schnee geräumt werden. Besonders ungenügend geschnittene Pflanzen leiden unter der Last, während gut gewachsene Gehölze mit ihren Verzweigungen der Schneelast unbeschadet widerstehen können. Auch für die Rasenflächen ist eine dicke Schneedecke ungünstig, besonders wenn darauf herumgelaufen wird. Der verdichtete Schnee taut dadurch langsamer; auch nach dem Auftauen leiden die zarten Graswurzeln erst einmal unter den Fußabdrücken.
Der Schnee und das Eis sollten im Garten nicht mit Streusalz bekämpft werden. Streusalz schädigt die Gartenpflanzen: Oft gelangt es als aggressive Lösung mit dem Tauwasser in den Garten. Besser ist es, abstumpfende Mittel wie Split und Sand einzusetzen.
Der Schutz der Pflanzen
Obwohl das Leben im Garten jetzt erstarrt zu sein scheint, nutzen doch so manche Pflanzenschädlinge die stille Zeit, um sich an den Gewächsen auszubreiten. Andere sind zwar vorwiegend während der wärmeren Monate aktiv, sie sind allerdings während der Gartenarbeit im Februar an den unbelaubten Pflanzen besonders deutlich erkennbar.
Während der Gartenarbeit im Februar sollte man vor allem auf das Auftreten verschiedener Schädlinge und Krankheiten achten:
So befällt beispielsweise Bakterienfäule Stauden, Zwiebel- und Knollengewächse. Staunässe sowie verletzte Wurzeln können die Fäule hervorrufen; begegnet wird ihr durch die Vernichtung befallener Pflanzen. Violette bis bräunliche Fäulnisherde an den Veredlungsstellen von Obstbäumen oder absterbende Triebe weisen auf Pilzbefall hin, dem durch großzügiges Herausschneiden befallener Stellen begegnet werden kann.
Kalkanstriche schützen zudem die Rinden der Obstbäume vor Rissbildungen und damit vor den Temperaturschwankungen im Februar. Mit Eis überzogenes Blattwerk stellt andererseits sogar einen Witterungsschutz dar, genauso wie eine dicke Schneedecke die Pflanzen auf den Gartenbeeten wärmt und schützt.
Die ersten Saaten
In der zweiten Monatshälfte können die ersten Blumen wie Duftwicken sowie Kräuter- und Gemüsesamen wie Radieschen, Rettich, frühe Möhrensorten, Spinat und Salat ausgesät werden. Ausgebracht werden die Samen in Saatkästen oder Töpfe am sonnigen Fenster. Dabei sind die West- oder Ostlagen mit Raumtemperaturen zwischen 15 und 20 °C optimal. Das Substrat soll sich vorher gut mit Wasser vollsaugen – erst dann kommen die Samen drauf. Das Pflanzgefäß sollte dann mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt werden.
Bild: Dehner Zimmergewächshaus Anzucht Komplett-Set
Winterblüher wie die Christrose werden hier und da auch in Töpfen kultiviert. Verblühte Exemplare können während der Gartenarbeit im Februar bei günstiger Witterung aus ihrem Topf in die Gartenerde gesetzt werden. Bevorzugt wird kalkreiche Erde – ein Stück Tafelkreide in Wurzelnähe wirkt anderenfalls Wunder.
Auch die Frühkartoffeln können vorbereitet werden: Zum Vorkeimen sollten die Saatkartoffeln locker in flache Kisten ausgelegt und bei 12 bis 15 °C hell aufgestellt werden. Gleichzeitig müssen die eingelagerten Zwiebel- und Knollenpflanzen kontrolliert werden, um Fäulniserscheinungen rechtzeitig zu erkennen.
Der Heckenschnitt
Gärtner wissen, dass vom 1. März bis zum 30. September eines jeden Jahres ein Bestandsschutz für Hecken in Wohngebieten gilt. Damit sollen Nistplätze von Vögeln und von anderen Tieren vor Beschädigungen geschützt werden.
Bild: Bosch AHS 45-16 Heckenschere
Während der Gartenarbeit im Februar sind ausgeprägte Minusgrade allerdings ein Hindernis – dann sollten die Hecken nämlich auch nicht geschnitten werden, um Frostschäden an den offenen Schnittstellen auszuschließen. Allerdings sind Pflege- und Formschnitte in den Folgemonaten weiterhin erlaubt.
Auch die Brombeerbüsche müssen im Februar geschnitten werden. Wer diejenigen Ruten möglichst bodennah zurückschneidet, die bereits Früchte getragen hatten, hat seine Brombeerbüsche während der Gartenarbeit im Februar schon für den nachfolgenden Rückschnitt im Folgejahr präpariert.
Gartenarbeit im Februar: gießen, säubern, pflegen
Gartenarbeit im Februar bedeutet auch das intensive Gießen der immergrünen Gewächse wie Rhododendron, Kirschlorbeer oder Buchsbaum an frostfreien Tagen, um Feuchtigkeitsverluste auszugleichen. Sogar ein Sonnenschutz kann jetzt notwendig werden, um teilweise aufgetaute Blätter von der Sonneneinstrahlung zu schützen – Tücher oder Papierbögen leisten dabei gute Dienste.
Bild: WOLF-Garten Gartengeräte Set
Zur Gartenarbeit im Februar zählen auch Reinigungsarbeiten: So müssen Pflanzcontainer und Blumentöpfe, aber auch die Gartengeräte wie Spaten, Hacken, Harken und Schaufeln gründlich gereinigt werden. Die Geräte werden nach dem Putzen entrostet und entfettet, die Gartenscheren und die Messer des Rasenmähers vertragen einen neuen Schliff – apropos: Wer die Gartenarbeit im Februar zielgerichtet betreibt, sorgt in seinem Garten insgesamt für den „richtigen Schliff“. Jetzt muss nur noch der Frühling kommen.